Jupp ist über 80 Jahre ... und noch kein bisschen schachmüde. Schach zieht sich beim Jupp fast durch das ganze Leben. Als Sohn eines Winzers wurde Jupp Hanio in Erden an der Mosel geboren. In seinem siebten Lebensjahr verlor er sein Gehör. Im Internat der gehörlosen Schule in Trier erlernte er das Schachspiel, und es begleitete ihn durchs Leben.


Seine größte Erfolgen: Mit dem Essener Gehörlosen-Schachclub wurde Jupp drei Mal Deutscher Gehörlosen-Mannschaftmeister. In Kevelaer am Niederrhein wurde er Stadtmeister. Aus beruflichen Gründen - er war selbstständiger Konditormeister - konnte er an den sonntäglichen Wettkämpfen nicht mehr teilnehmen und wechselte zum Fernschach.
Angefangen hat er beim Schachclub Essen-Steele-Kray in der Bundesklasse. Der Verein wurde in RSK Moers umgewandelt und schaffte den Sprung in die 1. Bundesliga. Dort konnte sich der Verein zwei Mal mit dem 6. Platz halten, aber in dieser Saison muss er sich wohl von den Großen verabschieden und sein Glück zum Wiederaufstieg in der 2. Bundesliga versuchen.

Außer im Schach konnte Jupp auch im Leben einige Erfolge verbuchen. Er ist mit seiner Jugendliebe, der gehörlosen Margret, seit 57 Jahren glücklich verheiratet, sie haben zwei Söhne, sechs Enkelkinder und zwei Urenkel. Mit seinem Enkel Sven spielt er in der Mannschaft der Schachfreunde Moers.
Mehr als 50 Jahre hat Jupp selbstständig einen Konditorbetrieb geführt. Für seine sozialen Verdienste wurde ihm das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.

Ein Leben ohne Schach kann sich Jupp nicht vorstellen. So wie der Arzt und Schachgroßmeister Dr. Tarrasch schrieb: „Ich habe kein Mitleid mit einem Krüppel, sondern nur Mitleid mit jemandem, der nicht Schach spielen kann.“